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Gesprächskreis mit Bernd Grafe-Ulke, Gedenkstätte Bergen-Belsen
20. September 2022
Gemeindehaus St. Katharinen _ 16.00 Uhr
An der Katharinenkirche 4, Braunschweig
Im August 1944 - vor 78 Jahren wurden die letzten der noch im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verbliebenen Sinti und Roma ermordet. Ein Jahr später, vor 77 Jahren, wurden im Konzentrationslager Bergen-Belsen vermutlich mehr als 2.000 kranke, fast verhungerte und von Leiden gezeichnete Sinti und Roma befreit. Im Oktober ist es 43 Jahre her, dass die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma in Bergen-Belsen eine große öffentliche Gedenk- und Protestkundgebung veranstaltete. Dort machten sie auch auf den nach 1945 fortdauernden Antiziganismus aufmerksam. Antiziganismus ist eine spezifische Form des Rassismus, der sich gegen Sinti und Roma richtet. Bis heute sind Sinti_ze und Rom_nja (gendersensible Plural-Bezeichnung) in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen mit stereotypen Vor- und Einstellungen sowie diskriminierenden Praktiken konfrontiert. Heute erinnert die Gedenkstätte in ihren Ausstellungen und insbesondere ihrer Bildungsarbeit an die Verfolgung der Sinti_ze und Rom_nja und informiert Menschen, die die Gedenkstätte besuchen, über deren Geschichte. Zudem qualifiziert und berät die Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA) der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten seit 2015 Multiplikator_innen aus unterschiedlichen Berufsfeldern für vorurteils- und diskriminierungsbewusstes Handeln, um die gesellschaftliche Teilhabe von Sinti_ze und Rom_nja zu unterstützen und gegen Antiziganismus vorzugehen. In unserem Gespräch werden wir uns mit folgende Fragen beschäftigen: Welche Bedeutung hat Bergen-Belsen im kollektiven Gedächtnis der Sinti und Roma? Was ist Antiziganismus? In welcher Weise gestalten die Gedenkstätte Bergen-Belsen und die Kompetenzstelle gegen Antiziganismus Bildungsangebote zu diesem Thema?
Die „Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA)“ ist ein Projekt der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Wir qualifizieren und beraten Multiplikator_innen aus unterschiedlichen Berufsfeldern für vorurteils- und diskriminierungsbewusstes Handeln, um die gesellschaftliche Teilhabe von Sinti_ze und Rom_nja zu unterstützen und gegen Antiziganismus vorzugehen.